Teltow, 8. Mai 2025 – Wie wird der Wert eines Unternehmens greifbar und verständlich vermittelt? Was macht Kommunikation glaubwürdig – intern wie extern? Mit diesen Fragen befasste sich das Arbeitgeberseminar „Wert-Kommunikation – Gesprächspartner erreichen und Unternehmens-Kommunikation stärken“, das am 8. Mai 2025 in den Räumen der TGZ PM GmbH in Teltow stattfand. Organisiert vom Netzwerk Schule & Wirtschaftsforum PM im Auftrag und mit Mitteln des Landkreises Potsdam-Mittelmark, bot die Veranstaltung 15 Teilnehmenden einen kompakten und praxisnahen Einblick in wirksame Kommunikationsstrategien für kleine und mittlere Unternehmen.
Kommunikation als unternehmerische Kernkompetenz

In wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten, in denen Unternehmen um Fachkräfte, Sichtbarkeit und Vertrauen konkurrieren, wird Kommunikation zur unternehmerischen Schlüsselressource. Wer nicht vermittelt, welchen Beitrag das eigene Unternehmen leistet, läuft Gefahr, übersehen zu werden – von potenziellen Mitarbeitenden ebenso wie von Kundinnen und Kunden, Partnern oder regionalen Netzwerken. „Kommunikation ist kein Nebenschauplatz, sondern Ausdruck unternehmerischer Klarheit“, betonte Seminarleiter Arvid Nienhaus, Leadership Coach und Experte für Körpersprache und Kommunikation. In seinem Eröffnungsvortrag verwies er darauf, dass viele Unternehmen zwar großartige Leistungen erbringen, aber Schwierigkeiten haben, diese klar und verständlich zu formulieren: „Es reicht nicht, gute Arbeit zu leisten – man muss auch deutlich machen, wofür man steht, was man bewirkt und wen man erreichen möchte.“
Vom Unternehmenswert zur verständlichen Botschaft
Im Zentrum des Seminars stand die Frage, wie Unternehmen ihren spezifischen Wertbeitrag klar benennen und in ihrer Kommunikation verankern können. Die Teilnehmenden reflektierten zunächst, worin der Nutzen ihrer Produkte, Dienstleistungen oder Lösungen besteht – wirtschaftlich, gesellschaftlich, lokal oder auch im unternehmerischen Miteinander. In einem nächsten Schritt erarbeiteten sie ein individuelles Value Statement, also eine zentrale Aussage über den eigenen Beitrag. Dieses Statement soll Orientierung bieten – nicht nur für Außenstehende, sondern auch innerhalb der eigenen Organisation. Die Methodik ermöglichte es, Unternehmensidentität und kommunikative Wirkung systematisch zusammenzuführen. „Ein Value Statement ist kein Slogan“, erläuterte Nienhaus. „Es ist eine verdichtete Aussage, die nicht nur informiert, sondern Bedeutung stiftet. Sie verbindet Fakten mit Haltung und macht den Unterschied eines Unternehmens für andere erfahrbar.“

Persönliches Auftreten als Kommunikationsinstrument
Neben der inhaltlichen Arbeit an Botschaften lag ein weiterer Fokus auf der persönlichen Kommunikation von Führungskräften. Körpersprache, Sprechweise, Präsenz und Gesprächsführung beeinflussen maßgeblich, wie Inhalte wahrgenommen werden. In praktischen Übungen konnten die Teilnehmenden ihre individuelle Wirkung erproben, reflektieren und gezielt verbessern. Dabei wurde deutlich, dass wirkungsvolle Kommunikation nicht von Perfektion lebt, sondern von Authentizität und Klarheit. „Viele Menschen glauben, sie müssten sich besonders darstellen, um zu überzeugen. Dabei geht es in der Kommunikation viel mehr darum, mit Haltung und Klarheit aufzutreten“, so Nienhaus. Eine gute Vorbereitung, ein sicheres Auftreten und ein bewusst eingesetztes Kommunikationsziel machen oft den entscheidenden Unterschied. Das Seminar vermittelte keine Standardrezepte, sondern lieferte Impulse zur Entwicklung eines individuellen Kommunikationsstils. Dabei wurde deutlich: Kommunikation ist kein einmaliger Akt, sondern ein strategischer Prozess, der bewusst gestaltet werden kann – durch Sprache, Auftreten, Inhalte und Haltung. „Wer den eigenen Unternehmenswert kennt und überzeugend vermitteln kann, erhöht nicht nur seine Sichtbarkeit, sondern auch die Anschlussfähigkeit bei Bewerbenden, Kunden oder Kooperationspartnern“, fasste Nienhaus zusammen. Er appellierte an die Teilnehmenden, die begonnenen Prozesse im Unternehmen weiterzuführen: „Wirkung entsteht durch Wiederholung, Konsistenz und gelebte Werte – Kommunikation ist hier nicht das letzte Glied, sondern der Anfang.“